o. Einleitung

Zweck dieses Aufsatzes ist es, den Stand der Tätigkeit in der amerikanischen Linguistik um die Jahrhundertwende in groBen Zügen zu schildern. Ich beziehe mich da hauptsächlich auf Leonard Bloomfields erstes Buch, An Introduction to the Study of Language, veröffentlicht im Jahre 1914. Bloomfield (1887-1949) drückt in der Einleitung zu diesem Werk seinen Wunsch aus, dem von seinem Landsmann William Dwight Whitney (1827-1894) in Language and the Study of Language (1867) und The Life and Growth of Language (1875) eingeschlagenen Weg zu folgen. Bloomfield, wie Whitney, interessierte sich sowohl an der Sprachforschung als autonome Wissenschaft wie auch am Herausarbeiten eines besonderen Platzes dieser Wissenschaft in der akademischen Welt. Trotz der von Bloomfield anerkannten Verpflichtung Whitney gegenüber wurde bislang jedoch nur geringe Aufmerksamkeit auf Bloomfields direkte Beziehung zu Whitneys Werk gerichtet. Deshalb wende ich meinen Blickpunkt gerade auf diese Beziehung. Dabei konzentriere ich mich auf die Darstellung der Abweichungen und der Übereinstimmungen zwischen Whitneys und Bloomfields Haltung gegenüber der Sprachforschung. Dies sollte zunächst innerhalb des umfassenden Gefüges amerikanischer Linguistik geschehen.

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